Die Mobilitätsnachfrage wird auch künftig weitersteigen. Umso wichtiger ist es, die unterschiedlichen Verkehrsträger – Strasse und Schiene – miteinander zu verbinden, um attraktive und effiziente Verkehrsangebote zu schaffen. Dafür sind Investitionen in die Infrastruktur notwendig.
Knapp 85 000 Kilometer lang ist das Schweizer Strassennetz. Gemeinsam mit dem Eisenbahnnetz bildet es die Verkehrsinfrastruktur in unserem Land und stellt somit sicher, dass Personen und Güter sicher, schnell und zuverlässig von A nach B kommen.
Die Bedeutung der Nationalstrassen
Im Strassennetz kommt den Nationalstrassen eine besondere Bedeutung zu. Sie machen zwar nur rund 2,7 Prozent des gesamten Strassennetzes aus. Aber sie erbringen riesige Leistungen. Zahlen des Bundesamts für Statistik (BfS) zeigen, dass fast zwei Drittel aller gewerblichen Strassengütertransporte auf den Nationalstrassen durchgeführt werden. Das bedeutet, etwa drei Viertel der Waren werden auf weniger als drei Prozent der Strassen transportiert.
Hinzu kommen die Kolonnen in Städten und Gemeinden. Am Schluss zahlen dies die Kundinnen und Kunden, denn längere Transportzeiten verteuern Produkte und Dienstleistungen. Laut Prognosen sind bis 2040 rund 20 % des Nationalstrassennetzes regelmässig überlastet. Täglich gibt es zwei bis vier Stunden Stau. Am stärksten betroffen sind Städte und Agglomerationen.
Abstimmung über die STEP-Vorlage
Im Herbst stimmen wir über den Ausbauschritt 2023 für die Nationalstrassen ab (sog. strategisches Entwicklungsprogramm STEP). Die sechs Teilprojekte sollen Engpässe beseitigen und den Verkehrsfluss auf den Nationalstrassen verbessern. Damit wird die Sicherheit auf den Autobahnen erhöht. Städte und Gemeinden werden vom Verkehr entlastet. So steigt die Lebensqualität der Bevölkerung, und die Wirtschaft profitiert von einer intakten und effizienten Verkehrsinfrastruktur.
Die sechs Projekte im Ausbauschritt 2023
Erweiterung Wankdorf BE – Schönbühl BE (acht Spuren)
Erweiterung Schönbühl BE – Kirchberg BE (sechs Spuren)
Rosenbergtunnel bei St. Gallen (dritte Röhre)
Fäsenstaubtunnel bei Schaffhausen (zweite Röhre)
Rheintunnel Birsfelden BL – Kleinhüningen BS
Erweiterung Le Vengeron GE – Coppet VD – Nyon VD (sechs Spuren)
Argumente für eine intakte und effiziente Verkehrsinfrastruktur
Stau verhindern: 2022 zählten wir allein auf den Autobahnen fast 40’000 Staustunden – über 85% davon wegen Verkehrsüberlastung. Das kostet die Schweiz jährlich 1.2 Milliarden Franken. Hinzu kommen die Kolonnen in Städten und Gemeinden.
Sicherheit und fliessender Verkehr: Das «Strategische Entwicklungsprogramm (STEP)» ist eine rollende Planung für die Autobahnen. Regelmässig müssen Investitionen für Unterhalt und Engpassbeseitigung gemacht werden. Dies ist wichtig für die Sicherheit: Unfälle können so verhindert werden und die Rettungskräfte haben eine sichere Durchfahrt.
Gemeinden entlasten und Ausweichverkehr verhindern: Nur wenn der Verkehr auf den Nationalstrassen fliesst, können Städte und Gemeinden entlastet werden. Ausweichverkehr muss verhindert werden. Dies schafft Raum, um den öffentlichen Verkehr und den Veloverkehr zu ermöglichen und die Verkehrssicherheit zu verbessern. Für die Fussgänger wird Sicherheit geschaffen, es gibt weniger Lärm und die Lebensqualität der Bevölkerung in den Städten und Agglomerationen wird merklich erhöht.
Finanzierung ist gesichert: Die Finanzierung der Autobahnprojekte erfolgt unabhängig vom ordentlichen Bundeshaushalt und auch unabhängig vom Schienenverkehr. Die Mittel für Unterhalt und Ausbau der Nationalstrassen stammen aus dem Nationalstrassen- und Agglomerationsverkehrs-Fonds (NAF). Dieser wird direkt von den Nutzerinnen und Nutzern der Strasseninfrastruktur gespiesen – u.a. mit dem Ertrag der Autobahn-Vignette oder beim Tanken an der Zapfsäule. Diese Mittel sind zweckgebunden, so dass die Steuerzahler nicht zusätzlich belastet werden.
Bahn und Strasse ergänzen sich: Das Nationalstrassennetz ist Teil des Verkehrsnetzes unseres Landes. Strasse und Schiene bedingen sich gegenseitig. Der Ausbauschritt 2023 ist keine separate Vorlage, sondern gehört zur rollenden Planung des Bundes im Rahmen des Strategischen Entwicklungsprogramms (STEP) für die Nationalstrassen. Parallel dazu gibt es ein Strategisches Entwicklungsprogramm für die Bahninfrastruktur. Damit das Gesamtkonzept Verkehr auf Bundesebene im Sinne der Sicherstelliung einer effizienten Verkehrsinfrastruktur für unser Land aufgehen kann, ist ein klares Ja zum Ausbauschritt 2023 Nationalstrassen im Herbst 2024 wichtig.
Weitere Informationen: www.zusammen-vorwaertskommen.ch/home