Der KMU- und Gewerbeverband Kanton Zürich begrüsst den Entscheid des Stimmvolks, die Schweiz vor einem Vollgeld-Experiment zu verschonen. KMU, die rund 90 Prozent der Geschäftskredite beziehen, wären vom Totalumbau des Schweizer Finanzsystems besonders betroffen gewesen.
Der KMU- und Gewerbeverband Kanton Zürich (KGV) ist überzeugt, dass ein wettbewerblich organisierter Markt in der Regel die besseren Leistungen erzielt als ein zentral gesteuertes staatliches System. Deshalb hat sich der Vorstand auch deutlich gegen die Vollgeld-Initiative und damit für ein Finanzsystem ausgesprochen, in dem eine Vielzahl von Banken mit ihren täglichen Kreditentscheidungen das Geld- und Kreditvolumen der Schweiz festlegt. Für den KGV ist dieses System der «Schwarmintelligenz» einem Vollgeld-Regime, in der die Nationalbank alleine das «richtige» Kreditvolumen festlegt, deutlich überlegen. «Die Politik hat schon ohnehin genug dringende Hausaufgaben. Wir brauchen kein Vollgeld-Experiment, sondern KMU-freundliche Lösungen bei der Steuer- und der Altersreform», sagt KGV-Geschäftsleiter Thomas Hess.
Ein Finanzsystem, das KMU mit ausreichend und günstigen Krediten versorgt, ist auch für den Standort Zürich überlebenswichtig. Deshalb muss ist die Politik auch in Zukunft für ein stabiles Finanzsystem sorgen. Dazu stehen für den KGV aber weniger radikale Instrumente wie die Eigenkapitalanforderungen für Banken sowie die Einlagensicherung im Vordergrund.
Zum Geldspielgesetz hat die Verbandsleitung wegen mangelnder KMU-Relevanz auf eine Parolenfassung verzichtet.