Vollgeld-Initiative: Auf Experimente verzichten

Der KMU- und Gewerbeverband Kanton Zürich lehnt die Vollgeld-Initiative entschieden ab. Dies hat der Vorstand an seiner letzten Sitzung beschlossen. Beim Geldspielgesetz verzichtete er wegen mangelnder KMU-Relevanz auf eine Abstimmungsempfehlung.

Die Vollgeld-Initiative, über die am 10. Juni auf eidgenössischer Ebene abgestimmt wird, will unser Geldsystem ohne Not total umkrempeln. Die Initianten versprechen eine Stabilisierung der Schweizer Geldpolitik, können aber weder Kreditknappheit noch Geldschwemmen ausschlissen. Die Einführung des Vollgeldsystems würde die Schweiz zum weltweit ersten Versuchslabor eines riskanten und teuren Experiments machen. Der Vorstand befürchtet, dass die Versorgung der Wirtschaft mit Krediten im Vollgeldsystem nicht mehr gewährleistet ist. Dies würde insbesondere KMU hart treffen, denn sie beziehen rund 90 Prozent der Geschäftskredite in der Schweiz. Sinnvolle Investitionen in neue Produkte und Dienstleistungen würden massiv verteuert, verzögert oder gar verunmöglicht. «Dieses Experiment ist hoch riskant, teuer und nutzlos», sagt KGV-Präsident Werner Scherrer. «Deshalb verdient die Vollgeld-Initiative ein wuchtiges Nein an der Urne.»

Weil das Geldspielgesetz für die KMU-Wirtschaft nicht relevant ist, hat der KGV-Vorstand auf eine Parolenfassung verzichtet.